Abendfeier in Venedig (Ave Maria)  
No.4 in Op.8 (6 Gedichte von E. Geibel)

Composer: Johanna Kinkel (1810-1858)  née Mockel, pseud.  J. Mathieux
         Text:  Emanuel von Geibel (1815-1884)

Johanna Kinkel (1810-1858) Emanuel von Geibel (1815-1884)
 

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X X X X X   Wilhelm   Baumgartner   1820 1867   1850     Abendfeier TTBB a cappella
X X X X X   Franz Aloys Theodor   Commer   1813 1887         Abendfeier in Venedig voice piano
I have a music notation program file of this song  (NWC, Sibelius, etc.) X   Robert   Franz   1815 1895   Op.17/1
Op.45/1
    Ave Maria    
X X X X X   K.   Geibel               Abendfeier in Venedig voice piano
X X X X X   Julius   Kämpfe               Abendfeier in Venedig voice piano
X X X X X   Hugo W. L.   Kaun   1863 1932         Abendfeier in Venedig 8p mixed chorus strings, 2 horns, and organ or piano
X X X X X   Johanna   Kinkel   1810 1858         Abendfeier in Venedig voice piano
X X X X X   A.   Kothe             Op.8/3/8 Abendfeier in Venedig voice piano
X X X X X   Carl Ludwig Amand   Mangold   1813 1889         Abendfeier in Venedig voice piano
X X X X X   Hermann   Marschall   1839 1888         Abendfeier in Venedig    
X X X X X   Heinrich A. Marschner   1795 1861   1850?   Op.179/3 Ave Maria  voice piano
X X X X X   Ernst   Methfessel   1811 1886   1845   Op.32 Abendfeier in Venedig 2 sopranos + , chorus organ
X X X X X   L.   Nathusius               Abendfeier in Venedig voice piano
X X X X X   E.   Petzold               Abendfeier in Venedig voice piano
X X X X X Joseph Joachim Raff   1822 1882   1850   Op51/4 Abenddfeier in Venedig solo voice pianoforte
X X X X X   Bruno   Ramann   1832 1897         Abendfeier in Venedig voice piano
I have a score of this song I have a music notation program file of this song  (NWC, Sibelius, etc.) I have a MIDI file of this song. X X Hans Michael   Schletterer 1824 1893 1864    Ave Maria SSA piano
I have a score of this song I have a music notation program file of this song  (NWC, Sibelius, etc.) I have a MIDI file of this song. I have a video of this song.   Clara   Schumann   1810 1865         Abendfeier in Venedig    
X X X X X   Robert   Schumann   1810 1865         Abendfeier in Venedig    
X X X X X   Gotthard   Wöhler             Op.13/2/3 Abendfeier in Venedig voice piano

"Abendfeier", op. 8 (6 Gedichte von E. Geibel) no. 4 (1838/9),
published 1838 [voice and piano], Berlin, Trautwein ; as J. Mathieux

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CD:
  Johanna Kinkel: An Imaginary Voyage through Europe.
tr.28 Abendfeier in Venedig
 

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Lyrics:  (source page)
Ave Maria! Meer und Himmel ruh'n,
Von allen Türmen hallt der Glocken Ton,
Ave Maria! Laßt vom ird'schen Tun,
Zur Jungfrau betet, zu der Jungfrau Sohn,
Des Himmels Scharen selber knieen nun
Mit Lilienstäben vor des Vaters Thron,
Und durch die Rosenwolken wehn die Lieder
Der sel'gen Geister feierlich hernieder.
 
O heil'ge Andacht, welche jedes Herz
Mit leisen Schauern wunderbar durchdringt!
O [sel'ger]1 Glaube, der sich himmelwärts
Auf des Gebetes weißem Fittig schwingt!
In milde Tränen [löst sich da]2 der Schmerz,
Indes der Freude Jubel sanfter klingt.
[ Ave Maria! Wenn die Glocke tönet,
So lächeln Erd' und Himmel mild versöhnet.]
 
Score:  not available

 

 
 

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Johanna Kinkel (1810-1858), Vorkämpferin der FrauenrechtsbewegungJohanna Kinkel, „eine Frau von außergewöhnlichen Geistesgaben" (Carl Schurz), war eine vielseitig talentierte Komponistin und Schriftstellerin des Vormärz. Unangepasst und sich nicht in traditionelle Geschlechterrollen fügend, avancierte sie zu einer energischen Kritikerin sozialer und politischer Verhältnisse. Während der Revolution 1848/1849 betätigte sie sich im Lager der demokratischen Bewegung auch politisch und folgte ihrem Mann Gottfried Kinkel in die Emigration nach England, wo sie 1858 starb.
Maria Johanna Kinkel wurde am 8.7.1810 als Tochter des Gymnasiallehrers Peter Mockel und dessen Ehefrau Marianna Lamm in Bonn geboren. Die Eltern erkannten frühzeitig ihre musikalische Begabung und ließen sie durch den ehemaligen Lehrer Ludwig van Beethovens, Franz Anton Ries (1755-1846) unterrichten. Ab 1829 leitete sie einen Gesangverein, eine Funktion die bis dahin ausschließlich von Männern ausgeübt wurde.
Trotz ihres ausgeprägten Strebens nach Unabhängigkeit ließ sie sich am 13.10.1832 mit dem Kölner Buch- und Musikalienhändler Johann Paul Mathieux verheiraten, der in ihr jedoch „eher Grauen als Zuneigung erweckte". Die Ehe scheiterte nach nur sechs Monaten. Johanna kehrte „veranlasst durch Misshandlungen vermittelst ausgesuchter Quälereien" in das Haus ihrer Eltern in Bonn zurück. Die Scheidung, in die Mathieux nur widerstrebend und erst nach mehreren Jahren eingewilligt hatte, wurde am 22.5.1840 vollzogen.
Im Herbst 1836 siedelte Johanna Kinkel nach Berlin über, wo sie bis zum Frühling 1839 lebte und sich unter der Anleitung des Komponisten Wilhelm Taubert (1811-1891) zur Konzertpianistin ausbilden ließ. Nach der als „Tyrannei" empfundenen Ehe mit Johann Mathieux gelang es ihr, sich ihren Lebensunterhalt nun selbständig durch das Erteilen von Musikunterricht zu verdienen. Sie fand Zugang zur Berliner Gesellschaft, hielt enge Kontakte zur Familie des Komponisten Felix Mendelsohn-Bartholdy (1809-1847), sowie zur Schriftstellerin Bettina von Arnim (1785-1859), deren Kinder sie musikalisch unterrichtete. Auf literarischem Gebiet galt ihr Interesse den Werken liberaler Autoren sowie den philosophischen Abhandlungen Friedrich Hegels (1770-1831).
Im Anschluss an ihre Rückkehr aus Berlin lernte sie im Mai 1839 den Privatdozenten für evangelische Theologie Gottfried Kinkel kennen, der sie am 4.9.1840 bei einem Schiffsunglück auf dem Rhein vor dem Ertrinken rettete. Aus dem anfänglich freundschaftlichen Verhältnis entwickelte sich eine Liebesbeziehung, die vor allem in den Augen der konservativen bürgerlichen Kreise Bonns einen Skandal darstellte. Um Gottfried Kinkel in zweiter Ehe heiraten zu können, konvertierte die katholische und geschiedene Johanna im Dezember 1842 zum Protestantismus. Die Hochzeit fand schließlich am 22.5.1843 in Bonn statt, aus der Ehe gingen vier Kinder hervor.nach obenAuch in Bonn wirkte Johanna Kinkel wieder als Komponistin und Dirigentin und war darüber hinaus die treibende Kraft bei der Gründung des Maikäferbundes am 29.6.1840. Dieser literarische Zirkel, dessen Namensgeberin sie war, entwickelte sich unter ihrer Leitung zu einem Sammelbecken liberaler Autoren und Dichter des Vormärz. Johanna Kinkel selbst avancierte nicht nur mit ihren Novellen, sondern auch mit ihren satirischen Texten, häufig im Bonner Dialekt geschrieben, zu einer gefeierten Schriftstellerin. Der Theologe Willibald Beyschlag (1823-1900) urteilte: „Es war etwas Genialisches in ihr, was er (Gottfried Kinkel) nicht besaß." Carl Schurz, ein enger Freund der Familie Kinkel, schrieb in seinen Lebenserinnerungen: „Frau Johanna war durchaus nicht schön. Ihre mittelgroße Figur war breit und platt; die Züge grob und ohne weiblichen Reiz. Dazu verstand sie gar nicht, sich zu kleiden. Aber aus ihren stahlblauen Augen strahlte eine Glut, die auf Ungewöhnliches deutete." Neben ihren künstlerischen Talenten kennzeichneten Überzeugungskraft, Willensstärke, vor allem aber der Mut, sich unermüdlich über bestehende Normen hinwegzusetzen, den Charakter Johanna Kinkels.
Prägend wirkte sie auch auf ihren Mann Gottfried Kinkel, der sich nicht zuletzt unter ihrem Einfluss vom überzeugten Monarchisten zu einer Identifikationsfigur der demokratischen Bewegung wandelte. Während der Revolution 1848/1849 unterstützte Johanna Kinkel seine politische Arbeit, agierte jedoch zunächst im Hintergrund. Erst als Gottfried Kinkel am 5.2.1849 in die zweite Kammer der preußischen Nationalversammlung gewählt wurde, trat sie seine Nachfolge als Chefredakteurin der „Neuen Bonner Zeitung" an. In ihren Artikeln und politischen Kampfliedern rief sie zur Verwirklichung sozialer und politischer Reformen auf und forderte die Verteidigung der Errungenschaften der Revolution. Neben dieser Tätigkeit verfasste sie auch einige Artikel für die von Karl Marx geleitete Kölner „Neue Rheinische Zeitung Demokratische Tageszeitung aus Köln, 1848-1849 von Karl Marx geleitet. Bedeutendes Presseorgan der Revolution 1848/1849. ", lehnte aber eine dauerhafte Mitarbeit als Übersetzerin ab.
Im Sommer 1849 geriet Gottfried Kinkel während des badischen Aufstands in preußische Gefangenschaft und wurde zu lebenslanger Festungshaft verurteilt. Bei der Vorbereitung seiner Flucht aus dem Spandauer Gefängnis stellte Johanna Kinkel ihr hohes organisatorisches Geschick unter Beweis. Sie beschaffte die nötigen Gelder, knüpfte Kontakte und schuf damit die Grundlage für die spektakuläre Befreiung ihres Mannes durch Carl Schurz im November 1850.
1851 folgte Johanna Kinkel ihrem Mann ins Exil nach London, wo sie durch das Erteilen von Musikstunden erneut maßgeblich zum Unterhalt der Familie beitrug und eine Kindergesangsschule eröffnete. Die von Existenznöten und körperlichen Anstrengungen geprägten Jahre in England wirkten sich jedoch zusehends belastend auf ihre Gesundheit aus. Bereits mehrere Jahre gegen eine schwere Bronchitis ankämpfend, erlitt sie im Dezember 1857 einen ersten Herzanfall, von dessen Folgen sie sich nur langsam erholte.
Am 15.11.1858 folgten zwei weitere Infarkte. Unter nicht restlos geklärten Umständen starb Johanna Kinkel noch am gleichen Tag bei einem Sturz aus dem Fenster ihres Schlafzimmers. Sie wurde auf dem Friedhof Brookwood in Woking begraben. Der Lyriker Ferdinand Freiligrath (1810-1876) würdigte sie in dem zehnstrophigen Gedicht „Nach Johanna Kinkels Begräbnis", in welchem er auch ihrer Verbundenheit zum Rheinland Rechnung trug:
„So ruh denn aus in Luft und Licht
und laß uns daß nicht klagen,
daß Drachenfels und Oelberg nicht
ob Deinem Hügel ragen!
Daß er nicht glänzt im Morgenthau,
noch glüht im Abendscheine,
wo durch Geländ und Wiesenau
die Sieg entrollt zum Rheine!
nach obenLiteratur
Niesen, Josef, Artikel „Kinkel, Johanna", in: Niesen, Josef, Bonner Personenlexikon, Bonn 2007, S. 165-166.
Ostleitner, Elsa, Fanny Hensel, Josephine Lang, Johanna Kinkel, in: Vergessene Komponistinnen des Biedermeier, Tutzing 2000, S. 53-60.
Schmidt, Klaus, Gerechtigkeit – das Brot des Volkes. Johanna und Gottfried Kinkel. Eine Biographie, Stuttgart 1996.
Schnelling-Reinicke, Ingeborg, Johanna Kinkel (1810-1858), in: Schnelling-Reinicke, Ingeborg / Dascher, Ottfried (Hg.), Petitionen und Barrikaden. Rheinische Revolutionen 1848/49, Münster i.W. 1998, S. 300-302.

Online
Bartels, Karsten, Johanna Kinkel (Information auf der Website FemBio.org des FemBio Frauen-Biographieforschung e.V.).
Brandt-Schwarze, Ulrike (Bearb.), Nachlass Gottfried und Johanna Kinkel: Findbuch (Umfassende Information auf der Homepage der Universitäts-und Landesbibliothek Bonn).
Klaus, Monica, Johanna und Gottfried Kinkel (Biographische und bibliographische Information auf der Homepage des Stadtmuseums Bonn).
Maußer, Otto, Artikel "Kinkel, Gottfried und Johanna", in: Allgemeine Deutsche Biographie 55 (1899), S. 515-528.

30.9.2010
Bitte geben Sie beim Zitieren dieses Beitrags die exakte URL und das Datum Ihres Besuchs dieser Online-Adresse an.



Björn Thomann (Sankt Augustin)


 
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Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive)

 

* by Wilhelm Baumgartner (1820-1867) , "Abendfeier", 1850. [vocal quartet for male voices] [setting text needs to be verified]
* by Franz Aloys Theodor Commer (1813-1887) , "Abendfeier in Venedig" [voice and piano] [setting text needs to be verified]
* by Robert Franz (1815-1892) , "Ave Maria", op. 17 (Sechs Gesänge) no. 1, published 1860? [setting text needs to be verified]
* by K. Geibel , "Abendfeier in Venedig" [voice and piano] [setting text needs to be verified]
* by Julius Kämpfe , "Abendfeier in Venedig" [voice and piano] [setting text needs to be verified]
* by Hugo Wilhelm Ludwig Kaun (1863-1932) , "Abendfeier in Venedig", published 1897 [eight-part mixed chorus and strings, 2 horns, and organ or piano], Leipzig, Schuberth jun. [setting text needs to be verified]
* by Johanna Kinkel, née Mockel (1810-1858) , "Abendfeier", op. 8 (6 Gedichte von E. Geibel) no. 4 (1838/9), published 1838 [voice and piano], Berlin, Trautwein ; as J. Mathieux [setting text needs to be verified]
* by A. Kothe , "Abendfeier in Venedig", op. 8, Heft 3 no. 8. [voice and piano] [setting text needs to be verified]
* by Carl Ludwig Amand Mangold (1813-1889) , "Abendfeier in Venedig", op. 43 no. 1. [voice and piano] [setting text needs to be verified]
* by Hermann Marschall (1839-1888) , "Abendfeier in Venedig", op. 3 (Lieder) no. 1. [voice and piano] [setting text needs to be verified]
* by Heinrich August Marschner (1795-1861) , "Abendfeier in Venedig", op. 179 no. 3. [voice and piano] [setting text needs to be verified]
* by Ernst Methfessel (1811-1886) , "Abendfeier in Venedig", op. 32, published 1845. [2 sopranos, chorus, and organ] [setting text needs to be verified]
* by L. Nathusius , "Abendfeier in Venedig" [voice and piano] [setting text needs to be verified]
* by E. Petzold , "Abendfeier in Venedig", op. 11 no. 6. [voice and piano] [setting text needs to be verified]
* by (Joseph) Joachim Raff (1822-1882) , "Abendfeier in Venedig", op. 51 (Fünf Lieder) no. 4 (1849-50), published 1853 [voice and piano], Leipzig, Kistner [setting text verified]
* by Bruno Ramann (1832-1897) , "Abendfeier in Venedig", op. 36 no. 1. [voice and piano] [setting text needs to be verified]
* by Hans Michael Schletterer (1824-1893) , "Abendfeier in Venedig", op. 14 (3 Gesänge für 3 weibliche Stimme mit Pianofortebegleitung) no. 1, published 1864 [vocal trio for female voices with piano], München, Aibl [setting text needs to be verified]
* by Clara Schumann, née Wieck (1819-1896) , "Abendfeier in Venedig", from Drei gemischte Chöre, no. 1. [setting text needs to be verified]
* by Robert Alexander Schumann (1810-1856) , "Abendfeier in Venedig" [chorus] [setting text verified]
* by Gotthard Wöhler , "Abendfeier in Venedig", op. 13, Heft 2 no. 3. [voice and piano] [setting text needs to be verified]
 

 

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